Abrechnungsstatistik in der Zahnmedizin 2023 – Einblicke und Entwicklungen
Mirlinde Shehu, Dentalias
Die Abrechnungsstatistik spielt eine zentrale Rolle in der zahnärztlichen Versorgung und bietet wertvolle Einblicke in die Entwicklungen und Trends innerhalb der Branche. Dieses Kapitel aus dem KZBV Jahrbuch 2023 beleuchtet die wesentlichen Aspekte und Veränderungen im Abrechnungsgeschehen der letzten Jahre.
Überblick und Bedeutung der Abrechnungsstatistik
Die Abrechnungsstatistik der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) basiert auf den Datenlieferungen der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen). Sie umfasst die abgerechneten Fälle und Beträge sowie die Einzelleistungsstatistiken für verschiedene zahnärztliche Leistungsbereiche. Diese Daten sind essenziell, um die Entwicklung der zahnärztlichen Versorgung zu analysieren und zukünftige Entscheidungen zu treffen.
Auswirkungen der Corona-Pandemie
Das Abrechnungsgeschehen in den Jahren 2021 und 2022 war stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Insbesondere im Jahr 2020 führte die Pandemie zu erheblichen Rückgängen bei den Fallzahlen und der Leistungsinanspruchnahme. Durch die Unsicherheit und die Einschränkungen der sozialen Kontakte brachen die Leistungsanforderungen der Versicherten in den Zahnarztpraxen deutlich ein. Der Lockdown im Frühjahr 2020 verursachte einen abrupten Rückgang der Fallzahlen um bis zu 30% in einigen Leistungsbereichen.
Normalisierung und Aufholeffekte
In den Jahren 2021 und 2022 zeichnete sich eine Tendenz zur Normalisierung ab. Nach den coronabedingten Einbrüchen kam es zu Aufholeffekten, wodurch Fallzahlen, Leistungsmenge und Abrechnungsvolumen wieder anstiegen. Dennoch wurde das Vor-Corona-Niveau von 2019 in einigen zentralen Leistungsbereichen wie der konservierend-chirurgischen Behandlung und dem Zahnersatz auch 2022 noch nicht vollständig erreicht.
Entwicklungen in verschiedenen Leistungsbereichen
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Konservierend-Chirurgische Behandlung (KCH): Die Fallzahlen in diesem Bereich lagen 2022 noch um 2% unter dem Niveau von 2019. Trotz Aufholeffekten zeigt sich, dass die Normalisierung nach den pandemiebedingten Einbrüchen noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
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Zahnersatz (ZE): Im Bereich Zahnersatz war der Rückgang noch deutlicher. Hier lagen die Fallzahlen 2022 um 10,7% unter dem Niveau von 2019. Die Anzahl der Neuversorgungen und Reparaturen hat sich langfristig unterschiedlich entwickelt, was zu einer Veränderung der Gesamtausgaben führt.
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Parodontalbehandlung: Mit der Einführung einer neuen Behandlungsstrecke nahm die Fallzahl im Bereich Parodontalbehandlung 2022 deutlich um 28,2% zu. Diese Entwicklung zeigt, wie Änderungen in den Behandlungsmethoden direkte Auswirkungen auf die Abrechnungsstatistik haben können.
Einzelleistungsstatistik
Die Einzelleistungsstatistik bietet detaillierte Einblicke in die Häufigkeiten der abgerechneten Leistungen nach dem Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen (BEMA). Diese Daten sind wichtig, um die Inanspruchnahme spezifischer Leistungen und deren Veränderungen über die Jahre zu verstehen.
Fazit
Die Abrechnungsstatistik ist ein unverzichtbares Instrument, um die Entwicklungen in der zahnärztlichen Versorgung zu beobachten und zu analysieren. Die Daten aus den Jahren 2021 und 2022 zeigen, dass die Branche auf dem Weg zur Normalisierung ist, auch wenn die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch spürbar sind. Die detaillierten Einblicke in die verschiedenen Leistungsbereiche und die Einzelleistungsstatistik bieten eine wertvolle Grundlage für zukünftige Entscheidungen und Anpassungen in der zahnärztlichen Versorgung.
Quelle: KZBV 2023 Jahrbuch